Allgemein | Funkhaus Nalepastraße
Das DDR-Rundfunkzentrum hatte vierzig Jahre lang seinen Hauptsitz in Berlin-Oberschöneweide. Seinerzeit glich dieses Areal in der Nalepastraße mit Redaktionshäusern, Sendestudios und dem in seiner Art einzigartigen Produktionskomplex, in dem Musik, Hörspiele und Features vorrangig aufwendig produziert wurden, einer "kleinen Stadt in der Stadt". In ihr waren insgesamt etwa 3500 Personen rund um die Uhr aktiv. Darunter tausende Mitarbeiter:innen in den Redaktionen der einzelnen Hörfunksender, den Abteilungen der Studiotechnik | Produktion, Funkdramaturgie, Hauptabteilung Musik sowie in Archiven inklusive derer, die in den Kantinen, Milchbar, Poliklinik, Sauna, den kleinen Buch- und HO-Lebensmittelladen, Sparkasse, Poststelle oder beim Friseur u. a. tätig waren. O-Ton*
Dass der denkmalgeschützte Part der vormaligen "Nachwende-Geisterstadt" trotzdem, glücklicherweise und überhaupt noch mal zum Leben erweckt wurde, war zunächst dem Investor Albert Ben-David zu verdanken, der 2006 dieses Anwesen erworben hatte. Auch erst seit dieser Zeit war der öffentliche Zugang des Geländes mehr oder weniger wieder möglich. Seit Mai 2015 werden die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude von Uwe Fabich nicht mehr nur verwaltet, sondern von Beginn an nach und nach saniert und restauriert.
Zur kleinen "Rundfunkstadt" von damals gehörten neben den bereits erwähnten denkmalgeschützten Gebäuden A, B, C und D selbstverständlich noch weitere Häuser, die damals erst nach und nach auf dem Gelände errichtet wurden. Beispielsweise jene, die aus bis heute schwer nachvollziehbaren Gründen
dem Erdboden gleich gemacht wurden, dem Vandalismus zum Opfer fielen oder derzeit nur noch in entkernter Form als hässliche Ruinen überhaupt noch sichtbar sind. Gemeint sind die längst dem Verfall preisgegebenen, lediglich ensemblegeschützten Blöcke E-T mit ihren ehemaligen Sendestudios vom Berliner Rundfunk, Radio DDR I, Radio DDR II und DT 64 als auch die Blöcke E-R - u. a. mit Redaktionsräumen. Siehe auch: Eigentumsverhältnisse seit 1993
Wichtig ist und bleibt in dem Zusammenhang der Hinweis darauf, dass die nicht zum denkmalgeschützten Part gehörenden Überreste damit auch nicht in den Verantwortungsbereich vom Funkhaus Berlin fallen. Einem besonderen Ort mit einem außergewöhnlichen Produktionskomplex und einem Aufnahmesaal, der wegen seiner einmaligen Akustik weltweit bekannt ist.
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