Momentaufnahmen | 2010/11




Multimediale „Fundstücke“ geben weitere Einblicke in die Komplexität und Vielschichtigkeit der Geschehnisse von Monaten eines weiteren Jahres. Es sind kleine Puzzlestücke, die dazu beitragen, das Gesamtbild im Kontext von Vergangenheit und Gegenwart zunehmend zunehmend mehr zu vervollständigen.

Das Fernsehen des RBB zeigt erstmalig die Film-Dokumentation "Funkstille" mit folgender Anmoderation: "Die meisten Tage dämmert das ehemals so lebendige Areal an der Spree vor sich hin wie im Wachkoma. "Funkhaus Berlin" steht am Eingang des denkmalgeschützten Gebäudes. Ein Film über ein Haus mit Vergangenheit und einer ungewissen Zukunft." Harald Quist: Funkstille




Die Aufnahmesäle eins und zwei werden nach der Wende immer wieder auch für Konzert-Proben genutzt. So auch um 2010 herum von der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim. Direktlinks zu Clip eins und zwei

In einem ZDF-Aspekte-Beitrag über Murray Perahia wird u. a. erwähnt, dass zu einem der wohl schönsten "Relikte" aus sozialistischen Zeiten der große Saal eins des einstigen Funkhauses in der Nalepastraße gehöre; ein Meisterwerk der Akustik, was seinesgleichen suche.



Murray Perahia im Funkhaus Berlin

Am 17. Oktober erhielt Perahia den Echo Klassik 2010 als beste Solistische Einspielungen des Klavier. Einspielungen, die allesamt Referenzcharakter genießen und regelmäßig zu den Bestsellern in den internationalen Klassik-Charts gehören.

"2010 erscheint der zweite Teil mit Perahias Einspielung der Bach Partiten, und auch den Partiten 1, 5 und 6 vermag Perahia eine Tiefe und Sinnlichkeit zu geben, die den Hörer geradezu berauscht. Entstanden ist die Aufnahme in den berühmten Nalepa-Studios in Berlin, einem Ort, dessen geradezu verwunschene Magie und akustische Großartigkeit sich auch auf diese Produktion übertragen haben. " Auszüge aus der Produktionbeschreibung

Details zur CD auf der Website von Sony Classical



Der Filmemacher und Musiker Sven Haeusler lud seinerzeit ausgesuchte Bands und Musiker ein, zwei Tage im „Saal 4" des Produktionskomplexes B des Funkhauses Nalepastrasse in Berlin Songs live einzuspielen - in neuen Arrangements oder wie erprobt. Die daraus entstehenden Dokumentationen erinnern auch an die Frühzeiten der Musikaufnahmen, als Stücke ausschließlich von einer kompletten Band eingespielt wurden. Den Auftakt der Reihe bildet Konstantin Gropper, besser bekannt als Get Well Soon. Kai Brathuhn hat vier Videos dazu online gestellt:




Screenlink zum YouTube-Video

Ob David Bowie, Lou Reed oder Hildegard Knef sie alle wurden von Berlin musikalisch inspiriert. Seit einigen Jahren geht es vielen internationalen Musikern wieder so. Der Amerikaner Rufus Wainwright und die britische Band Bloc Party sind nur zwei prominente Beispiele. Neben dem modernen Flair der Stadt liegt das auch an den angestaubten Werten Berlins. Dazu gehören die alten Hörfunkstudios der DDR, die größten ihrer Art auf der Welt.

Die Indierock-Formation "The Rakes" beschreibt, was sie am Funkhaus Berlin fasziniert.

Im geteilten YouTube-Video wird fälschlicherweise von 20.000 Mitarbeitenden gesprochen. Direkt vor Ort in der Nalepastraße arbeiteten tatsächlich nur um die 3500 Rundfunkmitarbeiter:innen.




Nach vielfach ausgezeichneten Einspielungen aller Beethoven Sinfonien wurde die erste CD mit den Sinfonien Nr. 3 ("Rheinische") und Nr. 1 ("Frühling") von Robert Schumann mit der Kammerphilharmonie Bremen unter Leitung von Paavo Järvi im großen Saal des Funkhauses-Ost in der Nalepastraße aufgenommen.

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LeseTipps: Carsten Niemann | Tagesspiegel: Die Magie der Holzvertäfelung

Rondo | Klassik und Jazz-Magazin

HörTipp: Anspielungen auf der Website von jpc




2010 findet ein außergewöhnliches musikalisches Ereignis im Aufnahmesaal 2 im Funkhaus Berlin-Ost statt. Präsentiert wird es dort von Sabrina Hölzer zusammen mit Solistenensemble Kaleidoskop: INTO THE DARK | Eine Produktion der Zeitgenössischen Oper Berlin:


INTO THE DARK from Sabrina Hölzer on Vimeo - Aufnahmen im Saal 2 des Produktionskomplexes


Lediglich einige wenige Auszüge aus diversen Referenzlisten


Zeitreisen empfiehlt die spannend zu lesende und reich bebilderte Chronik nicht zuletzt auch deshalb, weil zwei Kapitel den Anfang (S. 71 "Die rote Insel") und Ende des DDR-Rundfunks (S. 129 "Wege zu Einheit") im Nachhinein besser verstehen lassen.

Die Buchpremiere "Tonspuren | Das Haus des Rundfunks in Berlin" findet Ende September 2010* im kleinen Sendesaal im "Haus des Rundfunks" in der Masurenallee statt. Dazu einen Weblink zu Podcasts von Jörg Wagner, eines ehemaligen DDR-Rundfunkkollegen (bitte ganz runterscrollen zu den letzten beiden Einträgen auf der Seite): Podcasts

Der Featureautor Wolfgang Bauernfeind lässt es sich natürlich nicht nehmen, das Buch auch noch zu "vertonen". Nachzuhören beispielsweise aktuell in geraffter Version unter "90 Jahre "Haus des Rundfunks" auf der Website des RBB.




Rundfunkgeräte aus 5 Jahrzehnten

Gezeigt und erläutert werden Radiogeräte, Fernseher, Recorder, Hi-Fi-Anlagen, Autosuper, Phonogeräte, Verstärker aus der Produktion von Stern-Radio. Dokumentiert wird die Geschichte des Betriebes. Weitere Informationen: Telefon: 030 925 29 63 | eMail: stern.radio.bgg@t-online.de

Die im Zeitraum vom 16.03. bis 30.04.2010 gezeigte Sonderausstellung wird in die Führungen durch das Funkhaus intergriert. Vier Jahre später wird an einem ganz anderem Ort von Radiofreunden eine Ausstellung im Kunstspeicher Friedersdorf bei Seelow eröffnet, die allgemein auf das Medium Rundfunk, seine Technik und seine Geschichte neugierig macht/e: KHB | Radios

Im Jahr 1951 gegründet, lenkte das Kombinat VEB Stern-Radio Berlin in Weißensee, hervorgegangen aus dem Loewe-Opta-Werk, die gesamte Produktion von Rundfunkgeräten in der DDR. Bis in die späten 80er Jahre wurden hier Radios hergestellt. Die wichtigsten Werke außerhalb Berlins waren: VEB Stern-Radio Sonneberg, VEB-Stern-Radio Rochlitz, VEB Stern-Radio Stassfurt.

Ingo Hamann, Bodo Klose und Peter Jany haben in liebevoller Kleinarbeit Geräte aus der Produktion von Stern-Radio zusammengetragen. Fotos © Elisabeth Heller


Ab 2010 in Netz gestellte und geteilte Videos von 'Berliner Zimmer Genossen', curated by Lutz Henke and Amir Fattal und Marius Richter von Kiez Kompakt :



Momentaufnahmen | Nachwendezeit bis 2014




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