Die Hauptabteilung Funkdramatik




Programm-Faltblätter 1987-1991

Die Produktion von Hörspielen, Features, Unterhaltenden Sendereihen, Lesungen etc. für die fünf Programme bei „Radio DDR I“, „Radio DDR II“, „Berliner Rundfunk“, „Stimme der DDR“ und „DT64“ erfolgte im DDR-Rundfunk gebündelt in der Hauptabteilung Funkdramatik. Dieser Bereich umfasste sieben Abteilungen: „Hörspiel“, „Feature“, „Internationale Funkdramatik“, „Unterhaltende Sendereihen“, „Hörspiele für Kinder“, „Sender/Regie“ und „Produktion und Sendeleitung“. In diesen waren Ende der 1980er-Jahre etwas 120 Mitarbeiter fest angestellt, darunter etwa 40 Entwicklungs-Dramaturgen und etwa 35 Regisseure. Dazu kamen etwa 40 freiberufliche Regieassistenten und Regisseure.

Mit 300 Neuproduktionen pro Jahr, die überwiegend in den beiden, in drei Schichten betriebenen Hörspielstudios H1 und H2, entstanden, wurden zusammen mit Wiederholungen etwa 25 Sendeplätze pro Kalenderwoche (!) mit funkdramatischen Genres veranstaltet. Mit dieser Breite versuchte man, der in den 1970er und 1980er Jahren gestiegenen Beliebtheit des Hörspiels zu entsprechen.

Vorder- und Rückseiten des Programm-Faltblatts vom Mai 1987" | Quelle: Privatarchiv M. Thalheim

Mit den im März/April 1986 veranstalteten „Wochen des DDR-Hörspiels“ wollte man die Bekanntheit über den regulären Abdruck in der DDR-Programm-Zeitschrift „FFdabei“ hinaus verbessern und gab unter dem Titel „Zeitzeichen“ eine eigene Hörspiel-Broschüre für diesen sechswöchigen Sendeschwerpunkt heraus. Die bescheidene 40-seitige Broschüre wurde ein Publikumserfolg und erzeugte starken Wunsch nach Fortsetzung. Nicht zuletzt auch bei vielen in den Hörspielen, Features, Serien, Märchen und Krimis mitwirkenden Autoren, Komponisten, Schauspielern, Musikern Sprecherkindern, Komparsen und Technikern.

Die 100 Programm-Angebote der Hauptabteilung Funkdramatik hätten pro Monat eine regelmäßige Broschüre mühelos füllen können, aber es mangelte an Satz-, Druck- und Vertriebskapazitäten. Der damals fürs Hörspiel tätige Journalist Manfred Müller (1940-2004) von dem Impuls und Gestaltungsidee der Broschüre stammten, konzipierte aus ihr heraus ein doppelseitig bedrucktes A3-Programm-Faltblatt, welches ab Januar 1987 bis zur Abwicklung des Funkhauses Nalepastraße im Dezember 1991 monatlich erschien und an Bibliotheken, Kulturhäuser, Schulen, Theater etc., verschickt wurde.

Das entfaltete A3-Format präsentierte als Zusammenschau einen „Hörspiel-Stundenplan“ von hohem Gebrauchswert und bot auf der Rückseite Platz für informative Begleitrubriken. Die schlichte Zweifarb-Gestaltung mit einer Schmuckfarbe Blau und Textfeldern, die mit Schreibmaschine gefüllt werden konnten, ermöglichten eine einfache Vervielfältigung in der Hausdruckerei des Funkhauses.

Beitrag von Matthias Thalheim | 1980-1991 für die HA Funkdramatik als Hörspieldramaturg tätig